Körper und Geist in Balance bringen mit der Wechselatmung
Die Welt um uns herum ist ständig in Bewegung und es prasseln viele Informationen und Eindrücke auf uns ein.
Viele von uns suchen nach wirkungsvollen Wegen, um Stress zu reduzieren und inneres Gleichgewicht zu finden. Eine Praxis aus der yogischen Atemlehre, welche hilft unseren Körper und Geist in Balance zu bringen ist die Wechselatmung.
Diese einfache, aber kraftvolle Technik hat das Potenzial, nicht nur deinen Geist zu beruhigen, sondern auch deine körperliche Gesundheit zu verbessern.
Aber was ist Wechselatmung genau und wie funktioniert sie?
Die Atemtechnik ist auch bekannt als „Nadi Shodhana“ oder „Kanal-Reinigungs-Atem“. Sie reinigt die Energiekanäle und erhöht den Sauerstoffgehalt im Blut. Dies lässt unsere Lebensenergie, auch „Prana“ genannt, besser fließen und wir fühlen uns lebendiger, kraftvoller und konzentrierter.
Diese Methode beruht auf einem Wechsel zwischen dem Ein- und Ausatmen durch jeweils ein Nasenloch, was ein tiefes Gefühl von Ruhe und Balance fördern kann.
Schritt-für-Schritt-Anleitung:
- Vorbereitung: Setze dich in eine bequeme Sitzposition mit geradem Rücken. Entspanne deine Schultern und deinen Nacken.
- Handhaltung: Benutze den rechten Daumen, um das rechte Nasenloch zu schließen.
- Einatmen: Atme tief durch das linke Nasenloch ein.
- Wechsel: Schließe nun mit dem Ringfinger das linke Nasenloch, öffne das rechte und atme langsam aus.
- Einatmen: Atme durch das jetzt offene rechte Nasenloch ein.
- Wechsel und Ausatmen: Schließe das rechte Nasenloch mit dem Daumen, öffne das linke und atme aus.
Wiederhole diese Abfolge, wobei die Atemzüge tief und gleichmäßig sein sollten.
Der Prozess hilft dir, deinen Geist zu beruhigen und fördert eine verbesserte Konzentration. Durch diese alternierende Atmung wird der Atem vertieft und verlangsamt und zusätzlich eine verbesserte Sauerstoffversorgung erreicht. Darüber hinaus unterstützt Wechselatmung die Balance des autonomen Nervensystems. Dadurch verringerst du in kurzer Zeit gezielt Stress und Angst.
Hier sind einige der wichtigsten Vorteile, die diese Atemtechnik bietet:
Physiologische Effekte:
- Verbesserung der Lungenfunktion: Regelmäßige Wechselatmung erhöht die Lungenkapazität und verbessert die Effizienz der Atmung.
- Regulierung des Herzrhythmus: Durch die Beruhigung des autonomen Nervensystems hilft diese Atemtechnik, den Herzrhythmus zu stabilisieren, was besonders bei Stress und Angstzuständen wertvoll ist.
- Optimierung der Sauerstoffaufnahme: Die tiefen, kontrollierten Atemzüge erhöhen die Sauerstoffaufnahme und fördern eine bessere Blutzirkulation.
Psychologische Effekte:
- Steigerung der Konzentration und des geistigen Fokus: Diese Atemtechnik unterstützt die Fähigkeit zur Konzentration und verbessert die geistige Klarheit.
- Förderung emotionaler Balance: Durch die Harmonisierung der beiden Gehirnhälften trägt sie dazu bei, emotionale Stabilität zu fördern.
- Reduzierung von Angst und Stresssymptomen: durch die Aktivierung des Parasympathikus wird das Nervensystem beruhigt und Stress und Angstzustände vermindert.
Diese Vorteile können sie zu einem wertvollen Werkzeug für dich machen, um deine Gesundheit und dein Wohlbefinden zu fördern.
Martina Hofer, Zentrum Mensch