Was sind Zwangsgedanken und Zwangshandlungen?

 

Zwangsgedanken sind Gedanken, welche sich aufdrängen und immer wieder in ähnlicher Form wiederholen.  Der Inhalt von Zwangsgedanken unterscheidet sich stark zwischen Personen, betrifft Allgemein aber Dinge, welche nicht passieren sollen. Betroffene leiden häufig unter starken Scham- und Schuldgefühlen.

Zwangshandlungen sind eine Reaktion auf die starken negativen Gefühle, welche durch die Zwangsgedanken ausgelöst werden.  Diese Handlungen sind eine Art Rituale, welche darauf abzielen Zwangsgedanken zu verhindern oder zu stoppen.  Wenn diese Symptome zusammen auftreten und für eine Person große Probleme erzeugen, wird das als eine Zwangsstörung bezeichnet.

Zwangsstörungen können gut therapeutisch behandelt werden. Zum Beispiel über die kognitive Verhaltenstherapie und die Expostionstherapie. In der Therapie werden alternative Sichtwiesen erarbeitet gegenüber den aufdringlichen Zwangsgedanken entwickelt. Zwangsgedanken und Gefühle können nicht einfach unterdrückt werden. Ansatzpunkt für die Therapie ist die Bedeutung und Bewertung des Gedankens. Über die Exposition wird mit dem Therapeuten zusammen daran gearbeitet, in einer Situation mit Zwangsgedanken, die Zwangshandlung zu unterlassen und zu lernen, dass sich die Sorge der Zwangshandlung nicht realisieren wird. Das ist die Grundlage, um eine Alternative Sichtweise zu entwickeln und sich von den Zwangsgedanken zu distanzieren.

 

Luca Nischler, Zentrum Mensch