Übung 54321


Heute möchten ich Ihnen einen kleine, wirkungsvolle Wahrnehmungsübung vorstellen. Diese Übung kann helfen, sich von belastenden Gedanken sowie Gedankenkreisen und Ängsten zu distanzieren, durch aktive Ablenkung.

Plagen Sie derzeit Sorgen, wiederkehrende negative Gedanken, Ängste oder Panikattacken? Dann möchte ich Sie einladen, diese einfache und schöne Übung auszuprobieren.

Gedanken lösen Gefühle aus, diese zu steuern ist schwierig. Daher setzt diese Übung auf der Gedankenebene an, welche unterbrochen werden soll, damit die dazugehörigen Gefühle wie z.B. Angst nicht erst aufkommt. Die Konzentration auf das Hier und Jetzt sowie neutrale Sinneneindrücke helfen Gedanken zu stoppen. Wenn unser Gehirn damit beschäftig ist, sich mit erhöhter Geschwindigkeit auf Sinneswahrnehmungen zu konzentrieren, dann stehen keine Kapazitäten für grüblerische oder angstbesetzte Gedanken zur Verfügung.

Hier geht’s zur Übung:

5-4-3-2-1 Übung

 

  1. Wenn möglich nimmt man eine angenehme Körperhaltung ein. Es ist jedoch nicht zwingend notwendig,
  2. Jetzt konzentrieren Sie sich auf 5 Dinge die Sie gerade sehen. Wenn Sie im Büro sind dann z.B. Monitor, Kugelschreiber, Drucker, Locher, Akten usw. In der Natur könnte das folgendermaßen aussehen: Steine, Baum, Blume, Käfer, Pilze.
  3. Jetzt schließen Sie ihre Augen und konzentrieren sich auf 4 Dinge die Sie gerade spüren, z.B. Luftzug, Bürostuhl, Füße berühren den Boden, Stoff auf der Haut usw.
  4. Jetzt wird die Aufmerksamkeit auf 3 Dinge gerichtet die Sie gerade hören, z.B. Vogelgezwitscher, Radio, Ticker einer Uhr, etc.
  5. Danach nennen Sie gedanklich 2 Dinge die Sie gerade riechen, z.B. Kaffeeduft, Blumenduft.
  6. Abschließend richten Sie ihre Aufmerksamkeit auf 1 Gedanken, der gerade da ist. Dieser Gedanke wird nicht bewertet, sondern nur wahrgenommen.

 

Diese wirkungsvolle Übung kommt ursprünglich aus der Traumatherapie und Selbsthypnose und wird für Flashbacks, Schlafstörungen, Angst- und Panikattacken und zur Bewältigung akuter Spannungs- und Stresszustände eingesetzt.

Geübt werden sollte das in „guten Phasen“, damit sie dann in „schlechteren Phasen“ als Handwerkszeug eingesetzt und praktiziert werden kann.

 

Susanne Platter, Zentrum Mensch