Prüfungsangst


Das Leben stellt uns immer wieder vor Prüfungen, die wir in unterschiedlichen Lebensphasen und -situationen meistern müssen. In der Schule, beim Studium, bei der Arbeit oder aber auch im privaten Bereich müssen wir immer wieder „abliefern“. Prüfungsangst kann uns dabei sehr im Weg stehen und hindert uns daran, unsere Bestleistung zu zeigen. Prüfungsangst ist an Situationen gekoppelt, in denen wir unsere Leistungsfähigkeit und fachlichen Kenntnisse unter Beweis stellen müssen.  Es kann auch zu sogenannten „Blackouts“ kommen, bei denen das Erlernte für den Moment überhaupt nicht mehr abrufbar ist.

Die Gründe für die Entstehung solcher Ängste können sehr unterschiedlich sein. Zu den häufigsten Gründen zählen schlechte Erfahrungen, die man in Vergangenheit gemacht hat.  Negative Erfahrungen wie z. B. das Ausgelacht, Bloßgestellt oder bestraft worden sein für eine Prüfung, einen Vortrag oder Ähnlichem wirken sich sehr stark auf unser Selbstvertrauen und auf unsere Selbstsicherheit aus.

Ein weiterer Grund kann sein, dass Betroffene keine eigenen Maßstäbe entwickelt haben, weil sie immer sehr darauf bedacht waren/sind, die Erwartungen der anderen zu erfüllen.

 

Symptome der Prüfungsangst:

  • Starke Beeinträchtigung des Lernens vor der Prüfung oder Denkblockaden, Konzentrationsstörungen, Gedankenkreisen im kognitiven Bereich
  • Herzrasen, Kreislaufprobleme, Schlafstörungen, Schwitzen, Zittern, Magen-/Darmbeschwerden, Appetitlosigkeit Kopfschmerzen oder starke Müdigkeit, innere Unruhe im körperlichen bzw. psychosomatischen Bereich
  • Konzentrationsstörungen, Gedankenkreisen oder Grübeleien
  • Niedergeschlagenheit, depressive Verstimmung, Reizbarkeit, Unsicherheit oder sozialer Rückzug auf emotionaler Ebene

Was kann ich tun?

Einige Tipps zur Bewältigung von Prüfungsängsten:

  • Gute Vorbereitung auf eine Prüfung ist das Wichtigste im Kampf gegen die Angst. Je besser ich den Lernstoff beherrsche, desto sicherer fühle ich mich und  umso entspannter kann ich mich in die Situation begeben
  • Ziele festlegen und einen Lernplan erstellen; Erwartungen an sich selbst nicht zu hoch setzten
  • Erfolgskontrollen einführen, indem man Fragenkataloge ausarbeitet, den Lernstoff zusammenfasst, sich mit anderen austauscht oder Moderatorenkärtchen erstellt.
  • Sich von anderen nicht verunsichern lassen und sich an den eigenen Plan halten; positiv denken und sich auf den Erfolg konzentrieren; daran denken, wie man die Aufgabe löst, mit einem guten Gefühl aus der Prüfung geht und eine gute Bewertung erhält. Sich ein positives Szenario vorzustellen ist anfangs vielleicht nicht ganz einfach, hat sich aber sehr bewährt
  • Prüfungssituationen simulieren, vor dem Spiegel üben und dabei auf Körperhaltung und Atmung achten
  • Entspannungstechniken anwenden z. B. Progressive Muskelentspannung
  • Kopfkino vermeiden, versuchen sich auf positive Gedanken zu fokussieren und nicht auf das, was schiefgehen könnte
  • Bewusste Pausen einlegen und angenehme Dinge einplanen
  • Brainfood: Gesunde Ernährung ist in Lernphasen sehr wichtig, da unser Gehirn auf Hochtouren arbeitet und deshalb viel Energie verbraucht. Wichtig ist auch, sich für die Mahlzeiten genügend Zeit zu nehmen

 

Dr. Michaela Tollo, Zentrum Mensch