Burnout – Wenn die Seele erschöpft ist
In einer Welt, die sich immer schneller zu drehen scheint, geraten viele Menschen zunehmend unter Druck. Zwischen beruflichem Anspruch, familiärer Verantwortung und dem Bedürfnis, allem gerecht zu werden, bleibt eines oft auf der Strecke: die eigene Gesundheit. Besonders tückisch – denn die Symptome schleichen sich leise ein – ist das sogenannte Burnout-Syndrom.
Was ist Burnout?
Burnout ist kein "Modetrend", sondern ein ernstzunehmender Zustand körperlicher, emotionaler und geistiger Erschöpfung. Menschen mit Burnout fühlen sich dauerhaft ausgelaugt, innerlich leer und zunehmend distanziert von ihrer Arbeit oder ihrem sozialen Umfeld. Häufig geht dieser Zustand mit einem Gefühl des Versagens und der Sinnlosigkeit einher.
Typische Symptome sind unter anderem:
- Chronische Müdigkeit, auch nach ausreichendem Schlaf
- Konzentrations- und Gedächtnisprobleme
- Reizbarkeit, Nervosität oder Rückzug aus dem sozialen Leben
- Körperliche Beschwerden wie Kopf-, Rücken- oder Magenschmerzen
- Gefühl von Überforderung und innerer Leere
- Burnout entsteht meist nicht plötzlich. Vielmehr handelt es sich um einen schleichenden Prozess, der sich über Monate oder sogar Jahre entwickeln kann – oft unbemerkt.
Wer ist gefährdet?
Grundsätzlich kann jede*r betroffen sein. Besonders gefährdet sind jedoch Menschen, die hohe Ansprüche an sich selbst stellen, wenig Pausen zulassen und Schwierigkeiten haben, „Nein“ zu sagen. Auch ein Arbeitsumfeld mit dauerhaftem Stress, wenig Wertschätzung und hohen Belastungen kann ein Auslöser sein.
Was hilft?
Der erste und wichtigste Schritt ist: Anerkennung und Selbstfürsorge. Wer sich eingesteht, dass etwas nicht mehr stimmt, hat bereits einen bedeutenden Schritt in Richtung Heilung gemacht. Professionelle Unterstützung kann helfen, die Ursachen zu verstehen, neue Strategien zu entwickeln und wieder in die eigene Kraft zurückzufinden.
Deborah Verdorfer, Zentrum Mensch